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Sicherheitstraining

Sicherheitstraining in Hamburg vom 02.09.2019 – 07.09.2019 Um an Bord eines AIDA Kreuzfahrtschiffes arbeiten zu dürfen muss man im Vorfeld ein Sicherheitstraining für Seefahrer absolvieren.

Alle Crew Mitglieder von AIDA müssen vor ihrem Aufsteigen aufs Schiff am Basic Safety Training teilnehmen und den Test im Anschluss bestehen. Hauptsächlich lernt man alles Notwendige zu den Themen Security, Crowd Management und Basic Safety (darüber wurde auch die Test geschrieben) sowie Fire Fighting, Personal Safety und First Aid.

Anriese – Sonntag 01.09.2019

Aufgeregt, aber auch mit Vorfreude vor allem auf Hamburg – meine absolute Lieblingsstadt – machte ich mich am 01.09.2019 mit dem Flugzeug auf den Weg nach Hamburg. Auf Anraten und sicher auch aus Kostengründen habe ich mir ein Zimmer in der Seemannsmission in Hamburg Altona gebucht. Nach fast 3 Stunden Verspätung war ich dann auch gegen halb elf in der Unterkunft und musste erst mal was essen. Im Anschluss ging ich in mein Zimmer, dass ich mir mit 2 anderen Frauen teilte, da die Seemannsmission zu diesem Zeitpunkt keine Einzelzimmer vermietete. Mein erster Eindruck war dann aber gleich ganz gut und wie sich herausstellte waren die 2 Mädels auch zum Sicherheitstraining in Hamburg.

Die Unterkunft an sich ist wirklich nett gemacht. Tolle Location mit einem super Blick aufs Wasser und den Hafen. Eine Bushaltestelle ist direkt vor der Türe (Sandberg) und die nächste Haltestelle für die Fähre ist Docksland und somit auch sehr praktisch. Wie sich herausstellte war unser kompletter Stock (5) für das Sicherheitstraining in Hamburg da. Das war zum einen schön, da man gleich Leute kennengelernt hat, die zur selben Zeit auf dem gleichen Schiff sind, andererseits auch manchmal etwas anstrengend. Es gibt für schätzungsweise 12 Frauen und 6 Männer jeweils nur 2 Duschen, Toiletten und Waschbecken. Das hieß gleich am ersten Morgen Chaos. Die meisten wollten duschen, die nächsten am Waschbecken direkt vor der Dusche Zähne putzen und dann muss man sich noch den Weg zwischendurch bahnen, um zur Toilette zu kommen. Um damit gut zurecht zu kommen muss man wohl tatsächlich die Unterbringung in Hostels mögen.

Mein Tag fing eigentlich immer gleich an: Aufstehen um ca. 05.45 Uhr und um 06.45 bin ich zum Frühstück, um mir ein Brötchen to go zu machen, frühstücken um diese Uhrzeit ist für mich fast unmöglich. Um 7.00 Uhr sind wir immer gemeinsam zur Fähre los gelaufen, die immer um 07.17 Uhr kam. Das war der beste Weg zu MA-CO, wo um 08:00 Uhr der Unterricht startete.

Sicherheitstraining Tag 1

Der erste Tag bestand überwiegend aus Theorie. Es fing an mit einem AIDA Film zum Thema Sicherheit an Bord und ging weiter mit den wichtigsten Begriffen für die AIDA. Dann wurde uns genau erklärt, wie man sich im Notfall verhält und bei welchen Alarmsignalen wer betroffen ist. Im Anschluss wurde uns theoretisch das Evakuieren mit den Rettungsbooten gezeigt. Dann dürften wir uns ein Rettungsboot anschauen und uns würde darin erklärt, was es zu beachten gibt. Außerdem lernten wir das internationale Alphabet kennen, welches man in jedem Fall auswendig kennen muss. Am Abend waren wir noch mit allen beim Italiener essen, die in der Seemannsmission übernachteten. Dabei könnte man mal raushören wer, wann auf welches Schiff geht.

Sicherheitstraining Tag 2

Heute stand am Vormittag wieder etwas Theorie zum Thema Crowd Management auf dem Programm. Außerdem hatten wir heute die Möglichkeit unsere Seediensttauglichkeitsuntersuchung vor Ort bei einem Arzt zu machen. Da es bei mir in der Nähe leider keinen Arzt gibt bei dem ich diese hätte machen können, habe ich das natürlich genutzt.

Nach dem Mittagessen kam der für mich knifflige Teil, es ging in die Praxis. Da ich leider an Höhenangst leide war dieser Nachmittag wohl die größte Herausforderung. Ausgestattet mit Schutzanzügen und Helmen wurden wir zuerst an einem Kran gut 10 Meter in die Höhe gezogen, um eine Rettung mit dem Helikopter zu simulieren – Da hieß es für mich Augen zu und durch. 🙈

Im Anschluss musste man die Außenwand eines Schiffes (auch gut 10 Meter) an einer Seilleiter hoch oder runter klettern, woran ich leider kläglich gescheitert bin. Was allerdings nicht so schlimm war, Hauptsache man hat es versucht. Dann stand noch das Rutschen durch eine MES Schlauch auf dem Programm. Im Anschluss war ich froh als der Kurstag zu Ende ging. 😉

Mein Abend hab ich dann mit Alicia und Felix verbracht, die im Kurs neben mir saßen und das ganze viel spaßiger machten. Da es wohl noch nicht genug Höhe für diesen Tag war, beschlossen wir auf die Elbphilharmonie zu gehen und im Anschluss mit der Fähre zum Elbstrand zu fahren. Wir haben uns in die Strandperle gesetzt – mein Absoluter Lieblingsort in HH – die Aussicht auf den Hafen genossen und gut gegessen. So konnte man den Tag gut ausklingen lassen, bevor es für mich wieder zur Seemannsmission zurück ging.

Seediensttauglichkeitsuntersuchung

Die Seediensttauglichkeitsuntersuchung stand außerdem am Dienstag Vormittag auf dem Programm. Im Vorfeld musste man einen Fragebogen zur eigenen Gesundheit ausfüllen, welcher dann gemeinsam mit dem Arzt besprochen wurde. Außerdem musste man Urin abgeben, eine Seh- und Hörtest machen und die Organe wurden abgetastet beziehungsweise abgehört. Der Impfpass wurde unter die Lupe genommen und dann war es das auch schon wieder. Also wirklich nichts worum man sich Gedanken machen musst.

Sicherheitstraining Tag 3

Am dritten Tag drehte sich alles um das Thema Feuer. Angefangen hat der Tag wieder mit Theorie und am Nachmittag ging es dann mit der praktischen Übung weiter. Ich kann jetzt theoretisch ein Feuer löschen und praktisch einen Feuerlöscher bedienen. So verging auch der 3. Tag relativ zügig und am Abend war ich mit einer Freundin in der Sternschanze zum Essen verabredet. Das Schanzenviertel ist, meiner Meinung nach, auch ein absolutes Highlight in Hamburg. Am Abend hab ich mich dann erstmals hingesetzt und unser Handout und meine Mitschriebe angeschaut.

Sicherheitstraining Tag 4

Die Hälfte der Woche war schon rum. Wir starteten den Tag wieder theoretisch und mit ein bisschen Wiederholung der vergangenen Tage. Nach dem Mittag ging es für uns ins Wasser. In Hamburg hat man immerhin das Glück, dass es in einem Pool stattfindet.

Ausgestattet mit Bademode einem Anzug aus Baumwolle, Schuhen und natürlich unserer Rettungsweste ging es dann erstmal ins Wasser. Am Anfang merkte man sofort, wie sicher die Rettungswesten waren, man hat wirklich keine Chance unterzugehen. Wir übten die verschiedenen Formationen wie man sich im Ernstfall ohne großen Kraftaufwand über Wasser halten kann.

Dann ging es los mit dem Sprung aus 1 Meter und ich kann euch sagen, die Rettungsweste zieht einen auch dabei sofort wieder über Wasser. Danach kam der Sprung aus 2 Meter und wieder die Formationen. Im Anschluss wurde ein Lifeboat (MES) ins Wasser gelassen und wir mussten in der Reihe ans Boot schwimmen ohne jemand zu verlieren und dann einer nach dem anderen reinklettern ohne die Formation aufzulösen. Eins weiß ich, wenn man es dann mal von Wasser in das Lifeboat geschafft hat –  was schon eine Herausforderung an sich ist – will man am liebsten sofort wieder raus. Es ist eng und stickig, aber eben auch nur zum Überleben gedacht. Als alle 16 Kursteilnehmer im Boot waren hat man schnell gemerkt , dass damit nicht zu spaßen ist. Im Anschluss ging es nacheinander wieder aus dem Boat raus und man wurde wieder mit dem Kran aus dem Wasser geborgen um eine Helikopterrettung zu simulieren. Wer aus dem Wasser „geborgen“ wurde konnte duschen gehen und der Kurs war für diesen Tag zu Ende.

Für die meisten ging es im Anschluss zurück zur Seemannsmission und bei mir stand lernen auf dem Plan, schließlich stand am nächsten Tag schon der Test an.

Mein Fazit zu dem Tag ist, dass es tatsächlich ziemlich anstrengend war, die Übungen im Wasser waren kraftraubend und das Lernen trug seinen Rest zum anstrengenden Tag dazu bei.

Sicherheitstraining Tag 5

Am Morgen gab’s noch etwas Theorie zum Thema Umweltschutz und Kreuzfahrschiffen und nach der Mittagspause ging es dann los mit dem Test. Dieser war in die 3 Schwerpunkte des Kurses unterteilt (Security, Crowd Management und Basic Safety). Natürlich alles auf englisch, aber dafür auch zum größten Teil Multiple Choice. Und ja, sie waren alle wirklich machbar! Wer sich darauf vorbereitet und die Fachbegriffe auf Englisch kennt, sollte mit den Test keine Probleme haben. Gut war, dass wir einen Test geschrieben haben und dieser gleich korrigiert wurde und man selbst in den ca. 20 Minuten Pause hatte. Als alle 3 Tests geschrieben waren gab es die freudige Nachricht, dass alle bestanden hatten. 🙂

Mein Tipp, macht euch nicht verrückt! Passt im Unterricht auf und lernt die Begriffe, der Rest ergibt sich!

Wir hatten dann schon um halb drei Kursende und wurden noch darauf hingewiesen, dass wir die Zertifikate erst am nächsten Tag bekommen und wir es mit dem Feiern heute Abend nicht übertreiben sollten, denn wer am nächsten Tag mir Fahne oder total übermüdet zum Kurs kommt immer noch ohne Zertifikat nach Hause gehen kann. Ich und die 2 Mädels aus meinem Zimmer sind dann in die Stadt zum Bummeln und haben es uns anschließend bei leckerem italienischen Essen gut gehen lassen.

Sicherheitstraining Tag 6

Der letzte Tag. 🙂 Da samstags leider keine Fähre fährt mussten wir auf Bus und Bahn umsteigen und waren ewig unterwegs. Endlich angekommen stand ein wirklich entspannter letzter Tag rund ums Thema Erste Hilfe auf dem Programm. Wir mussten ein paar Übungen zur Wiederbelebung machen und den Defibrillator bedienen. Zum Ende des Kurses, das schon um 15.00 Uhr war, bekamen wir unsere vorläufigen Zertifikate, das Orginal kommt in den nächsten 1 – 2 Wochen per Post.

Im Anschluss hieß es schon Tschüss oder Auf Wiedersehen zu dem ein oder andern zu sagen. Für mich ging es im Anschluss noch mit 2 Mädels ein Weilchen in die Speicherstadt zum Kuchen essen. Am Abend musste ich mich dann auch von Ihnen verabschieden und meinen Koffer packen gehen, da ich mit dem Nachtzug die Heimreise antrat.

Um 21.48 Uhr ging dann mein Zug nach Hause und ich musste auch Tschüss Hamburg sagen. So schnell werde ich meine Lieblingsstadt wohl nicht wieder besuchen. Jetzt freue ich mich auf zu Hause, auch wenn es nur von kurzer Dauer sein wird, da ich morgen schon wieder für eine Woche in den Urlaub fliege.

Danach heißt es noch 6 Wochen arbeiten und nebenher so einiges erledigen, was noch auf meiner To Do Liste für AIDA steht. Ich werde euch hier bald berichten, was es noch alles zu tun gibt bis ich endlich Tschüss Deutschland und Hallo AIDA sagen darf.

Ahio, eure Julia ❣❀

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